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Strumpfbandnattern

Thamnophis

Die Gattung Thamnophis sind kleine Nattern aus Amerika, die sich in der Natur gerne in der Nähe von Gewässern aufhalten. Sie ernähren sich von Fischen, Amphibien, Schnecken, Regenwürmern und Nagern, je nach Unterart sogar von Vögeln, anderen Schlangen und Reptilien. In der Terrarienhaltung bietet sich die Fütterung mit Stint und Maus an.
Ich fütter adulte Tiere einmal die Woche, abwechselnd mit Stint und Maus. Ich habe zeitweise auch die großen Thamnophis elegans terrestris mit Eintagsküken gefüttert. Davon kann ich aber nur abraten, da die Exkremente dann eine extreme Duftnote annehmen. Jungschlangen füttere ich alle zwei bis drei Tage, ebenfalls mit Stint und Maus.

Die Terrarien für die adulten Thamnophis sind 100x50x50 cm und aus OSB gefertigt. Zur Beleuchtung dient eine einfache Leuchtstoffröhre mit 16W, die 12 Stunden an ist. Zusätzlich ist ein Spot mit einer 25W Glühbirne installiert, der 2-4 Stunden zusätzlich geschaltet wird. Je nachdem, wie heiß die Sommertage ausfallen, werden Spot und notfalls auch die gesamte Beleuchtung reduziert. Ansonsten gibt es im Terrarium tagsüber ein Temperaturgefälle von 25-32°C. Nachts sinkt die Temperatur auf Raumtemperatur ca. 20°C.

Durch eingeklebte Rückwände, sehen die Terrarien dekorativ aus, sind wesentlich besser isoliert und erweitern die Grundfläche durch zusätzliche Klettermöglichkeiten und Liegenflächen. Die Rückwände sind teilweise gekauft und angepasst, oder selber aus Styropor, Fliesenkleber und Acrylfarben gestaltet. Einige sehr aufwendig, aber dafür individuell.

Echte Pflanzen halte ich für ein absolutes Muss, da sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und so ein besseres Klima entsteht. Sehr geeignt dafür ist die Efeutute (Epipremnum), sie wächst gut und schnell und ist unempfindlich, so dass sie auch mal ein Darüberkriechen verkraftet.
Kletteräste dürfen natürlich auch nicht fehlen, ebenso wenig ein Unterschlupf, wie Steinhöhlen oder Korkröhren. Als Bodengrund verwende ich bei den Strumpfbandnattern ForrestBark. Es ist etwas feiner, als ReptiBark und bindet die Exkremente gut. Ich lockere es regelmäßig auf, da die Schlangen es auch mal gerne durchwühlen.
Die Wasserschale sollte nicht zu klein ausfallen, da die Tiere auch gerne darin baden. Bei mir fassen die Schalen mindestens einen Liter. Bei den TH. Elegans terrestris war zeitweise sogar ein kleines Aquarium verbaut, wo sie unter Wasser immer wieder gezielt auf Beutezug gingen. Allerdings sehr talentfrei, einen lebenden Fisch hätten sie wohl nie erbeutet, da es sich bei den aufgetauten Stinten schon als sehr schwierig erwies.

 

Ich halte meine Tiere in nach Geschlechter getrennten Gruppen. Sie werden pro Jahr maximal einmal verpaart, auch wenn es zwei mal im Jahr möglich wäre, halte ich es nicht für sinnvoll, da es doch schon sehr kräftezehrend für die Weibchen ist. Dafür erhalten sie jedes Jahr ihre Winterruhe. Erst wird die Fütterung eingestellt, dann die Tagesphasen durch geringere Lichtdauer verkürzt, die Temperatur in mehreren Intervallen gesenkt und letztendlich verbringen sie dann einige Wochen im Kühlschrank bei 6°C. Die Aufwärmphase verläuft genau entgegengesetzt. Hier merkt man schnell, dass die Männchen es kaum noch erwarten können, endlich zu einem Weibchen dazu zu kommen!

Die Jungschlangen ziehe ich in kleinen Gruppen auf. Kleine Terrarien mit Kletterästen, einem Versteck, einer kleinen Pflanzen und Wasserschale. Als Versteck nutze ich gerne kleine Tonhöhlen, Kokosnussschalen oder Toilettenpapierrollen. Die ersten Wochen verbringen sie auf Küchenpapier. Das kann täglich bis alle zwei Tage ausgetauscht werden. Es ist somit sehr hygienisch und die kleinen Schlangen sind nicht der Gefahr ausgesetzt Holstückchen vom Bodensubstrat zu verschlucken, was oftmals dann tödlich endet.
Kleinegeschnittene Stinte und Babymäuse werden immer reichlich gefüttert, so dass auch für die zögerlichen Fresser noch etwas übrig bleibt. Ansonsten gilt eben die Beobachtung, dass auch die zierlicheren Jungschlangen ans Futter gehen. Ansonsten muss man da etwas nachhelfen. 

 

 

 

© 2014 by Julia Hepp

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