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Vipernattern

Natrix maura

Die Vipernattern sind, anders als ihr Name es vermuten lässt, harmlose ungiftige europäische Nattern. Sie sind so wehrlos, dass sie sich nur durch gute Schauspielerei gegen Angreifern aus der Affaire ziehen können. Optisch ähneln sie sehr den Vipern, ein schönes grau-braunes Zick-Zack-Muster zeichnet sie, hinzu kommt noch die Verhaltensweise einer Viper. Fühlen sie sich bedroht, flachen sie den Kopf ab, zischen bedrohlich laut und stoßen mit dem Kopf zu, als wenn sie ein tödliches Gift besitzen würden. Interessant ist, dass sie nur mit geschlossenem Maul zustoßen. Zu einem Abwehrbiss würde es also gar nicht erst kommen. Hilft dies alles nichts, so ergreifen auch sie die Flucht, wenn sie denn können, und/oder sondern ihr stinkendes Sekret aus der Anayldrüse ab, wie es auch die Thamnophis machen.

Meine Tiere kennen mich natürlich und sind auch Besucher gewohnt, so dass sie diese Verhaltensweise nur noch in Ausnahmefällen an den Tag legen.

Ich pflege eine buntgemischte Gruppe der Natrix in einem recht großen, im Verhältnis zur kleinen Körpergröße (70-90cm), Terrarium (120x60x60cm). Dort gibt es einen großen fest verbauten Wasserteil inklusive kleinem Wasserlauf und eine groß strukturierte Felsenrückwand, so dass sie viele Kletter- und Liegemöglichkeiten haben.

Als Bodengrund nutze ich hier ein Gemisch aus Torf und Sand, was gut die Feuchtigkeit speichert und sich sehr gut zum graben und wühlen eignet. Eine Wurzeln, Kletteräste und Pflanzen runden die Sache ab. Auch hier nutze ich wieder einfache Leuchtstoffröhre und einen 25W Glühbirnenspot.

 

Gefüttert wird ausschließlich Stint. Da sie noch mehr an das Wasser gebunden sind, als die Thamnophis fressen sie ausschließlich Fische und Amphibien. Erstaunlicherweise konnte ich, trotz dieser einseitigen Ernährungsweise bis lang keine Vitamin-B-Mangelerscheinungen beobachten. Ich vermute also, dass sich die Natrix anscheinend darauf spezialisiert haben. Vielleicht mag es aber auch daran liegen, dass ich die Stinte immer in sehr heißem Wasser auftaue, was zur Folge hat, dass das im Fisch enthaltene Enzym (Thiaminase), was zur Hypovitaminose führen kann, zerstört wird.

 

Die Tiere erhalten genauso, wie die Thamnophis eine Winterruhe. Paarungen sind immer möglich, wobei die Männchen hier eine größere Auswahl haben und die Weibchen somit mehr Ruhe haben. Die Natrix verhalten sich, was das Weibernachstellen angeht auch etwas gesitteter.
 

 

 

© 2014 by Julia Hepp

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